Kronacher Bunker

Der Kronacher Bunker ist ein massiver Stahlbeton-Hochbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Er steht an der Kronacher Straße 22, im Einmündungsbereich des Laubenwegs und hätte 901 Personen während des Krieges Schutz bieten sollen. Erbaut wurde der Bunker während des 2. Weltkrieges von dem Architekturbüro Peringer und Rogler.

Maßgeblich für die Standortfrage war meist das städtebauliche Umfeld eines Bunkers – bzw. die Anzahl der zu schützenden Personen. Im Bereich des Ronhofs gab es lediglich viele Einfamilienhäuser, die nur zum Teil unterkellert waren. Da für die Zivilbevölkerung primär der Schutzraum im eigenen Keller sein sollte, konnte diese Auflage für viele dort liegende Gebäude nicht erfüllt werden, sodass größere Raumeinheiten als Luftschutzraum zur Verfügung gestellt werden mussten.

Der Bunker in der Kronacher Straße wurde in der sog. II Welle der Bunkerbauten im Deutschen Reich errichtet. Die Baumaßnahmen des Kronacher Bunkers fingen im Februar 1941 an, die Betonarbeiten waren bereits im September 1941 abgeschlossen, so dass der Bunker bereits im gleichen Monat als Provisorium genutzt werden konnte. Gegen Anfang 1942 war der Bunker laut Zeitzeugenaussagen bezugsfertig. Für diesen Bunker an der Kronacher Straße wurde auch eine kleine Entbindungsstation eingerichtet.

Die Außengestaltung des Bunkers waren anfänglich noch durch das Reichsluftfahrtministerium geprägt, dass eine städtebaulich angepasste Einbindung in die Umgebung verlangte. Allerdings sollte keine „Pseudo-Mittelalter“-Architektur errichtet werden, sondern eine dem Stil nach einer „Wehrhaftigkeit des Deutschen Volkes“ entsprechen und den Kampfeswillen demonstrieren. Auch eine romantisch-ästhetisierende Lösung sollte nicht angestrebt werden, auch wenn der Kronacher Bunker diesem Vorbild doch relativ nahe kam. Der Aufbau eines kleinen Glockenturms – wie er z. B. am Kronacher Bunker zu sehen war – war ebenfalls keine Ausnahmeerscheinung, und sollte den Charakter einer Kirche darstellen. Da diese Maßnahmen zur Tarnung sehr aufwendig und zum Teil kostenintensiv waren, wurden die meisten Bunker ab Ende 1941 nur noch mit einem Tarnanstrich versehen.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Bunker zunächst als Notquartier für die Bevölkerung bzw. für die Flüchtlinge aus den ehem. Gebieten im Osten genutzt. Mit dem Einsetzen des sog. Kalten Krieges begann die nächste Phase des Kronacher Bunkers. Er wurde zwischen 1969 und 1971 als Atomschutzbunker umgebaut bzw. instand gesetzt. Seit dieser Zeit unterstand der Bunker dem Zivilen Luft- und Katastrophenschutz des Bundes und wurde bis 2007 als Bunker betrieben. 2007 kaufte die Stadt Fürth dem Bund den Bunker ab und seit Dezember 2019 wird der Bunker als sog. Fanbunker von den Sportfreunden Ronhof betrieben. Während in den Obergeschossen die Sportfreunde ihr Domizil haben, steht das Erdgeschoss dem Verein Untergrund Fürth für Führungen und Veranstaltungen zur Verfügung.

Sie haben Interesse an einer Führung … dann kontaktieren sie uns: info(at)untergrund-fuerth.de

Quelle: Kronacher Bunker – FürthWiki